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1. März 2019 5 01 /03 /März /2019 21:13

Als ich 2008, also vor 11 Jahren am 29.02.2008 diesen Blog startete, hatte ich Facebook noch überhaupt nicht "auf dem Schirm". Dieser Blog war für mich die Nr. 1 zwecks Kommunikation mit allen, die es lesen wollten....Im März 2010 allerdings trat ich Facebook bei, was zur Folge hatte, dass meine Aktivitäten hier erheblich weniger wurden. Schaue ich in die "Timeline" hier, stelle ich fest, dass mein letzter Beitrag gute drei Jahre zurück liegt. Der letzte Beitrag auf Facebook war dagegen erst heute Mittag.

Eine Revue auf alle Aktivitäten in dem Blog seit damals zeigt mir die Themen, mit denen ich mich genauer und präzise auseinander gesetzt habe - auf eine Weise, die auf Facebook schlichtweg verpönt ist. Wer liest da schon lange Texte, wenn ein kurzes Posting, ein Meme, ein lustiges Video oder ein "Skandal-Poste-das-wenn-du-das-auch-so-siehst"-Bildchen (mit Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehlern, zig Ausrufezeichen und einer unmöglichen Farbe oder einem zweifelhaft passenden Foto) ratzfatz konsumiert werden können.

In populistischen Zeiten wie diesen scheinen dfferenzierte und einzelfallbezogene Betrachtungen bestimmter Sachverhalte auch kaum Gehör zu finden. Oft sind selbst Fakten nicht mehr das, was sie mal waren. Da ist Facebook leider ein Eldorado.

Der B90-Grünen-Vorsitzende Robert Habeck hat sich im Januar 2019 von Twitter und Facebook verabschiedet . Er erklärte dazu sinngemäß, ihm sei im Eifer des Gefechts gleich zweimal derselbe Fehler unterlaufen und die aufgeheizten und teils aggressiv geführten "Diskussionen" auf Facebook und Twitter mittels kurzer und prägnanter Tweets oder Postings verleiteten ihn dazu, unüberlegt und aggressiv zu handeln, nahezu süchtig nach der Resonanz auf seine Tweets. Außerderm verwies er auf den "Datenklau" Ende 2018. Weil "der Datenklau" persönlichste Gespräche zwischen seiner Familie und ihm "auf alle Rechner der deutschen Tageszeitungen und jede Menge rechter Medien" gebracht habe, löschte er auch seine Facebook-Präsenz.

Nun steht Robert Habeck ziemlich in der Öffentlichkeit, völlig anders als ich. Seine Posts sind stets politisch (und werden in der insgesamt aufgeheizten Stimmung stets auf die Goldwaage gelegt und im Anschluss geshitstormt und gehatet, was das Zeug hält), meine eigenen sind nur manchmal bis sehr selten politisch und überwiegend eher spaßiger oder auch musikalischer Natur.

Dennoch der Gedanke: Warum bin ich auf Facebook aktiv?

Negative Seiten

Nachrichten, Posts, Kommentare pp. aus dem rechtspopulistischen und rechtsextremen Lager bereiten mir ziemlich schlechte Laune. Davon gibt es sehr viele, zu viele. Ich bin mit diesen Seite nicht verbandelt, kein Fan und gefallen tun mir diese Seiten auch nicht.  Sie sind aggressiv, voller Hass und meiner Meinung nach strunzdumm.

Ich verirre mich sicher nicht auf ein AfD-Profil. Schon gar nicht auf ein identitäres, ein Trump-Fan-Profil oder ein Profil von notorischen Klimaleugnern oder Reichsbürgern. Ich lese nur manche rechtsgerichtete Kommentare und Artikeln der ZEIT, der Süddeutschen, der Tageszeitungen.

Muss ich mich damit auseinandersetzen? Really? Weder halte ich eine "Diskussion" mit Rechten für zielführend noch für besonders erfrischend. Eher macht es mich aggressiv. Einen Konsens werden wir an keiner denkbaren Stelle erzielen.  Außerdem weiß man nicht, ob da gerade ein Bot, ein verstörter Troll oder ein frustrierter "besorgter Bürger" am Rechner sitzt, der nur schlechte Laune verbreitet. Warum diskutieren, wenn schon der Sachverhalt wackelt, weil die Fakten streitig sind, der/die Rechte alles infrage stellt, offiziellen Nachrichten keinen Glauben schenken will und diese teils als Verschwörung sieht? Es hat einfach keinen Sinn.

Als es Facebook noch nicht gab, konnte mir und wohl auch der restlichen Welt doch zB eine politische Flatulenz aus dem Hause Schill oder von der NPD völlig egal sein, weil man diese nicht zur Kenntnis nahm. Zur Kenntnis gelangt sind nur die extremen Fälle. Ansonsten blieben die Rechten verborgen. Eigentlich war das ganz gut so.

Wie reagiere ich nun auf "rechte" Kommentare/Posts von Facebook-Kontakten (diese tendieren zum Glück gegen Null)? Sie sind manchmal in Diskussionssträngen unter Zeitungsartikeln zu lesen. Erschrochken? Genervt?

Ende 2014 entfreundete ich einen Kontakt meinerseits, als dieser mir im Rahmen einer Diskussion ein Video der mittlerweile verurteilten und inhaftierten Holocaust-Leugerin Ursula Haverbeck auf die Timeline setzte. Und zwar mit der Absicht, mich von deren Ansichten überzeugen zu wollen. Ich fand dies anmaßend und löschte den Kontakt unverzüglich.

Der Bereich also lässt mich erheblich zweifeln an Facebook, zumal eine Art Moderation nicht wirklich stattfindet. Löschen bringt bedingt etwas, es wirkt aber wie ein Kampf gegen die Hydra: Für jedes gelöschte rechte Profil wachsen woanders gleich drei nach. Es ist zum Mäusemelken.

Was ich schätze

Es gibt demgegenüber durchaus viel Positives an Facebook, zum Beispiel

Kontakte pflegen.

Zu Geburtstagen von Freunden gratulieren können, zu denen man sonst wohl kaum Kontakt hätte.

Musik entdecken, Bekanntes wieder hören.

Austausch mit Kolleginnen und Kollegen zu fachlichen Themen.

Interessante Artikel zu Gesellschaft, Kultur, Politik, Geschichte, Personen und anderes entdecken und lesen.

Zum Fotografieren fachsimpeln.

Musikvideos sehen.

Neuigkeiten aus dem Ort, der Region erfahren.

Reisetipps austauschen.

Neustarts von interessanten Filmen erfahren.

Lustige Cartoons und Kurzfilmchen sehen und darüber kichern....

Videotelefonieren.

Chats.

Wie auch immer - ich nutze Facebook zunehmend auf eine Weise, die meine Lebensqualität steigert. Politische Diskussionen sind kaum möglich und manche strengen unnötig an.

Musikvideos und Cartoons heben die Laune. Reiseberichte und vertiefte Infos zu Musikern oder historischen Ereigissen wecken mein Interesse. Der fachliche Austausch mit Kolleginnen und Kollegen ist anregend. 

So soll es sein. Möge darunter aber meine Blogaktivität nicht wieder leiden.

M.Kupfer

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Published by M.Kupfer
24. Januar 2016 7 24 /01 /Januar /2016 15:45
März 1996 /Juli 1986
März 1996 /Juli 1986

März 1996 /Juli 1986

In einer Zeit wie dieser - 2016 - NICHT von Politik zu schreiben, erscheint recht ambitioniert.

Flüchtlinge, das Erstarken der Rechtsextremen, Polen, Ungarn, Ukraine-Krise, Europa in der Krise, Abgasskandal VW, Silvester in Köln und das fragwürdige Verhalten von Polizei und Medien - und vor allem der AfD und Pegida, die aus alledem versuchen, größtmögliches politisches Kapital zu schlagen, in dem sie Frauenrechte bzw. das Thema sexuelle Belästigung von Frauen für ihre rassistische Hassbotschaften missbrauchen (und nie auch nur ansatzweise politikfähig sein werden).

Themen gäbe es genug, die könnten diesen Blog gleich mehrfach füllen, aber so schnell käme ich mit dem Schreiben ja gar nicht nach, mal abgesehen davon, dass ich in Vollzeit arbeite, Familie habe und so weiter...außerdem habe ich wirklich überhaupt keinen Bock auf blöde Shitsorms durchgeknallter Aufrechtdeutscher :-P. Die sind überflüssig, hasserfüllt und machen deshalb schlechte Laune.

In meinem letzten Beitrag hier habe ich geschrieben, mich in dem Blog lieber auf die schönen Dinge, vor allem Musik, die mich interessiert und inspiriert, zu konzentrieren...oder eben anderes.

Faktor 6 - ich beziehe mich dabei auf die Jahreszahlen, die mit "6" enden.

Wie 2016...der erste Monat ist fast vorbei und es scheint, als würde es echt ungemütlich. Nun sind auch noch Lemmy Kilmister von Motörhead und David Bowie verstorben, ebenso Glenn Frey von den Eagles, der Schauspieler Alan Rickman...im vergangenen Jahr verließ uns auch noch die graue Eminenz Helmut Schmidt...es langt für dieses Jahr an schlechten Botschaften, oder?

Dennoch, zurück zum Faktor 6: Diese Jahre mit der 6 an vierter Stelle haben für mich insoweit eine Bewandnis, weil ich nun einmal in einem Jahr mit der 6 am Ende geboren wurde, ergo mache ich in diesem Jahr wieder einmal ein Jahrzehnt voll.

Man sagt, Männer seien in einem solchen Lebensjahr aufgrund Torschlusspanik besonders wagemutig und deshalb gefährdet. Meine Midlife-Crisis habe ich erfolgreich hinter mir...mal sehen, was nun noch so kommt.

Und weil ich nun auf einige Jahrzehnte zurück schauen kann, werfe ich meine Zeitmaschine an...ich stelle jetzt schon fest, dass die 6er-Jahre im Rückblick gut waren für mich persönlich.

 

2006 - ich bin 39 und habe soeben mein gerade neu erbautes häusliches Arbeitszimmer zur Kanzlei erhoben, die ich nebenberuflich führe. Vorher war ich in einer anderen Kanzlei in meiner Heimatstadt, hauptberuflich bin ich bei einem Verband tätig.

Themen des Jahres: Die Mohammed-Karikaturen in einer dänischen Tageszeitung, das "Sommermärchen" in Deutschland (im Nachhinein offenbar Ergebnis von Bestechung, dass die WM in Deutschland ausgeführt wurde), das erste Jahr der Regierung Merkel - Große Koalition -,der Sommer, den wir an der Ostsee verbringen, ist heiß und nicht zuletzt wegen der WM toll. Unsere Kinder sind 5 und 2. Meine erste Digi-Cam ist  im Einsatz.

George W. Bush ist Präsident der USA.

Ich interessiere mich in meiner beruflichen Tätigkeit auch für wirtschaftliche Themen, wie Controlling, Planung und Steuerung.

Internet läuft, wenn auch etwas langsam. Mein Betriebssystem stammt von Linux, Suse 10.2..

Es handelt sich um einen Desktoprechner, Laptops gibt es noch nicht daheim.

Die sogenannten Social-Media sind vorhanden, aber noch nicht ausgeprägt. Ich werde Anfang 2006 XING-Mitglied, bei Stayfriends bin ich schon einige Monate. Facebook wird erst vier Jahre später eine Rolle für mich spielen. Smartphones und WhatsApp, Instagram, Twitter - alles meilenweit weg.....

 

1996 - ein besonders wichtiges Jahr: Ich bin 29 (s.1. Photo oben) und bestehe mein erstes juristisches Staatsexamen ganz ordentlich. Wir heiraten im Sommer und fahren nach Elba, im Oktober beginnt mein juristischer Vorbereitungsdienst (Referendariat). Das bedeutet, dass ich meinen Kleidungsstil leicht abändern muss. Meine ersten Sakko-Hemd-Krawatten-Kombis sind allerdings noch sehr farbenfroh.

Helmut Kohl ist Kanzler, immer noch seit 1982, aber schon 1996 ist erkennbar, dass diese Legislaturperiode seine letzte sein wird, der Bundesrat ist bereits überwiegend rot-grün, und so wird es 1998 kommen, dass Gerhard Schröder seinen Platz einnehmen wird.

Bei der Fußball-EM wird Berti Vogts Team Europameister.

Bill Clinton ist Präsident in den USA.

Besondere innenpolitische Themen aus der Zeit sind mir nicht in Erinnerung, die Wiedervereinigung lag 6 Jahre zurück, die Arbeitslosenzahlen stiegen stetig, die Staatsverschuldung ebenso. Der brutale, blutige Balkankrieg prägte die 90er Jahre, zunächst von 1992-1996 und dann noch einmal im Kosovo 1999.

Die Medienwelt ist eingeschränkter als heute, wir haben noch keinen P.C., meine Arbeit schreibe ich im Rechenzentrum der Uni. Handys sind noch überhaupt kein Thema, jedenfalls nicht bei Studierenden. Internet ist allgemein noch eine völlig fremde Welt.

Immerhin: Die Medienwelt bietet zig TV-Programme, CD's, Videocassetten (die DVD hat sich noch nicht durchgesetzt).

Ich fotografiere mit einer Carena 300x, eine Spiegelreflex-Kamera, ein Minolta-Nachbau, analog.

 

1986 - ich bin 19 (s. 2. Photo oben) und verlebe mein letztes vollständiges Jahr als Schüler der Oberstufe.

Ein Jahr darauf werde ich mein Abitur bestanden haben. 1986 entdecke ich dank eines Freundes Speed-Metal von Metallica, Slayer und anderen Bands, zugleich aber höre ich alte Sachen und elektronische Musik. Ich bin im evangelischen Jugendheim in der OT-Arbeit tätig, ansonsten prägt mich der Schulalltag. Die Welt ist übersichtlich - was man vor allem nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl feststellen muss.

Helmut Kohl ist seit wenigen Jahren Kanzler, seine erste Legislaturperiode endet bald, bekanntermaßen wird er 1987 nochmal gewählt.

Fußball-WM in Mexiko, mit spannenden Halbfinal-Spielen.

Peter Gabriel kommt wieder groß raus mit "Sledgehammer" und Prince mit "Kiss".

Die Mode der 80er lässt zu wünschen übrig....bad taste.

Libyens Präsident Gaddhafi lässt einen Bombenanschlag  in der Discothek La Belle verüben, daraufhin wird Tripolis bombadiert.

Präsident der USA ist Ronald Reagan.

Die Medienwelt bietet die ersten Privatsender neben dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen, nämlich RTLplus und Sat1. Im Tatort flucht und kämpft sich Götz George als Kommissar Horst Schimanski durch Duisburg und Umgebung. Der "Name der Rose" ist sicher DER Film des Jahres, aber es gab auch Rocky IV mit Dolph Lundgren. Die CD erobert langsam den Markt, ich aber höre noch Vinyl, Radio und Tapes. CD-Player erschienen noch nahezu unerschwinglich für Normal-Schüler wie mich...

Im Sommer fahre ich auf meine zweite Segelfreizeit, mit lieben Menschen, die heute noch - oder wieder - Platz in meinem Leben haben.

Ich fotografiere mit einer Art Ritsch-Ratsch-Mini-Kamera, die Filme beinhalten 24 Bilder und sind in einer Cassette, nicht in einer Filmrolle.

 

1976 - ich bin 9 und dieses Jahr ist mein letztes vollständiges auf der Grundschule.Die Welt ist sehr übersichtlich. Es gibt drei Fernsehprogramme, unser TV-Gerät ist schwarz-weiß. Die Medienlandschaft beschränkt sich auf jenen Fernseher, ein Transisitorradio sowie ein Röhrenradio neben uraltem Plattenspieler. "Wickie" ist eine tolle Sendung, die wir nicht verpassen wollen. Ich erwerbe mein erstes "Yps"-Heft. Die Omas und Opas sind noch einigemaßen fit und gern gesehene Gäste bzw. wir lieben die Besuche dort.

Der Sommer ist heiß.

Ich trage mein Haar lang, meine Jeans haben einen Schlag.

Für Rock interessiere ich mich noch nicht. Dabei ist 1976 in der Hinsicht ein großartiges Jahr.

Helmut Schmidt ist Bundeskanzler. Aber Politik interessiert mich auch nicht.

Präsident der USA ist Gerald Ford. Ende des Jahres wird Jimmy Carter zum Präsidenten gewählt.

Ich fotografiere noch nicht, das ist Eltern-Sache.

 

1966 - in Planung und unterwegs....:-). Die ersten Lebenswochen habe ich leider verpennt...

 

M.Kupfer

 

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Published by M.Kupfer - in Vorstellung
19. Oktober 2015 1 19 /10 /Oktober /2015 22:25

Ich könnte soviel dazu schreiben.

Zu den Pegida-Aufmärschen, die seit einem Jahr von Dresden ausgehen.

Von der AfD, die sich von vornherein rechts ansiedelte, aber seit dem Weggang von Bernd Lucke noch weiter nach rechts gerückt ist und der NPD ernsthaft Konkurrenz macht.

Von dem "Erfolg" der Rechten in Dortmund und deren unsäglichen Auftritt am Wahlabend der Kommunalwahl in NRW letztes Jahr.

Von Hasskommentaren im Netz, in Kommentarspalten der Zeitungs-Homepages, Droh- und Hassmails an PolitikerInnen und JournalistInnen, ModeratorInnen, Von dem versuchten Mord an der BM-Kandidatin Reker in Köln durch einen mutmaßlichen Rechtsextremen.

Von den Angriffen auf Flüchtlinge, auf die Heime der Flüchtlinge, von körperlichen Angriffen auf PressevertreterInnen. Hakenkreuzschmierereien an Häusern und abgefackelte Autos von jenen, die sich in den sogenannten "national befreiten Zonen" wie zB Jamel der braunen Mehrheitsmeinung entgegenstellen.

Von Bloggern, die lieber schweigen, weil sie Morddrohungen erhalten.

Vom NSU-Prozess.

Es ist so viel schon geschrieben worden und ich würde nur wiederholen, was all die Medien, die demokratischen PolitikerInnen, die sich dieser "Lügenpresse"-Brüllerei und dem Skandieren von "Volksveräter"-Geschrei (interessanterweise kombiniert mit "Wir-sind-das-Volk", als ob 1989 auch nur annähernd etwas mit PegidaAfD-Aufmärschen zu tun hat) entgenstellen, äußern.

Mir ist der Platz hier zu schade und die Zeit, diesen Leuten mitzuteilen, dass sie auf dem vollkommen falschen Weg sind, falschen Führern und Parolen folgen, Lügenpropaganda aufsitzen und ich dieses "Ichbinkeinaziaber"-Gelaber nicht zu ertragen bereit bin. dass sie nicht "das Volk" sind und schon gar nicht vertreten.

Aber es wäre vergebliche Liebsmüh.

Deshalb schreib ich an der Stelle lieber Reiseberichte und Texte über Musik.

Könnt mich mal, ihr blöden Neurechten.....

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Published by M.Kupfer - in Politik Gesellschaft
9. März 2014 7 09 /03 /März /2014 12:10

Unsere Tochter, 10, hat ein Handy...also, ich meine ein klassisches Handy, oder auch Mobiltelefon, mit Tasten und einem kleinen Display, zum Telefonieren, Simsen und ein bis drei Spielchen. Das hatte zuvor unser Sohn, also ihr Bruder, bis er ein Smartphone mit allen Schikanen erhielt.

 

Ich hatte es mal als Prepaid-Dings für 15,-€ angeschafft, damit Sohnemann, damals gerade in der weiterführenden Schule, erreichbar ist bzw. anrufen kann, wenn was ist.

 

Nach einer Weile gibt es ein Problem: "Da stimmt was nicht, guck mal, ich komme nicht mehr rein....".

 

Nach einem kurzen Check zeigt sich - es müsste einfach nur der richtige PIN eingegeben werden, der aber in den letzten Monaten leider in Vergessenheit geraten ist.

 

"Dafür braucht man jetzt die PUK, wo ist denn der Zettel?"

Weg, war ja klar.....

 

Kurz: Alle Suchbemühungen waren umsonst und erfolglos....

 

Ich bekomme also den Auftrag, hier Abhilfe zu schaffen, heißt, eine neue SIM-Karte zu organisieren, anders hat es keinen Sinn...natürlich, wegen der Simlock-Sache am besten beim selben Anbieter.....

 

Soweit so gut, ich lasse mir ein Prepaid-Dings-Paket verkaufen, mit allen möglichen Schubidu, lasse mich ordnungsgemäß registrieren und schalte das Ding ein.

 

Auf dem Display erscheint:

 

"Tastensperre"...

Tastensperre????

 

Wer hat das denn verbockt? Ich tippe auf dem Ding rum, mit allen möglichen Zahlenkombis, nix.

 

Nach gut 10 Minuten aber fällt mir die Ziffer ein, die mir unsere Tochter genannt hat.

 

Wunderbar - "Tastensperre passiert"....:-).

 

Das Display bietet ein weißes Feld: "PIN"....Eingabe nach Befreiung des Rubbelfeldes, alles gut, gleich steht uns die Welt offen...

 

Das Display sagt: "Providersperre aufheben"....

 

Ich werd noch, was wird das denn, es ist doch nur so ein billiges Handy, ich will doch nicht ins Bankhaus Lampe oder so....

 

Ich bin ratlos, probiere auf gut Glück und völlig unwissend die PUK....nix.....nur noch neun Versuche...


Noch mal die PIN? nee, noch acht Versuche..wird langsam gefährlich.....

 

Ich bin kurz davor, ein Ersatzhandy - ohne Vertrag - zu kaufen, will es aber noch nicht aufgeben.....

 

Die I-net-Suchmaschine hilft. Unter Gute-Frage macht sich zunächst völlige Ahnungslosigkeit breit, teils wird geraten, den Anbieter anzurufen und irgendwann bekommt man den Code...blabla....

 

Eine Seite hilft wirklich weiter: man muss nur den IMEI-Code eingeben und schon spuckt diese Seite den Code aus, den man dann in dieses Feld für die Providersperre eingibt.

 

IMEI????

 

Achso, ist im Handy, unter dem Akku...Also, Handy ausschalten, Deckel hinten abfrickeln, Akku raus, die IMEI finden - erst suchen - den gefühlt 39-stelligen Code notieren und...."fehlerhafter Code".


Nochmaaal....

 

Diesmal richtig, ohne die Schrägstriche.

Der Code kommt. Akku wieder rein ins Handy, Deckel zu, anschalten, Tastensperre, PIN und...DER Code für die Providersperre.....

 

Tadaaaa.....alles gut....

Auf dem Display erscheinen zwei Worte:

 

"Na Vollidiot"

 

Offenbar die Begrüßung, die Sohnemann einige Zeit zuvor dort hinterlegt hat ....*humpf*

 

Nix für ungut, hab ich doch gern gemacht.......

 

M.Kupfer

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29. November 2013 5 29 /11 /November /2013 21:46

 

 

Lou Reed war sicher einer DER Pioniere der Independent - Musik. Seine Stimme mit dem typischen düsteren Timbre kommt vor allem in dem geposteten Song "Perfect Day" aus dem Jahr 1972 (auf dem Album "Transformer" - 1973 als B-Side der Single "Walk on the Wild Side" veröffentlicht) gut zur Geltung.

 

Der Song ist zeitlos schön, und anders, als von manchen "Insidern" behauptet, geht es nicht um einen mit Heroin zugedröhnten Tag, sondern einen Tag mit seiner späteren - ersten - Ehefrau Bettye Kronstad.

 

Der Text:

 

 

Just a perfect day

 drink Sangria in the park

 And then later

 when it gets dark, we go home

 Just a perfect day

 feed animals in the zoo

 Then later

 a movie, too, and then home

  Oh, it's such a perfect day

 I'm glad I spend it with you

 Oh, such a perfect day

 You just keep me hanging on

 You just keep me hanging on

  Just a perfect day

 problems all left alone

 Weekenders on our own

 it's such fun

  Just a perfect day

 you made me forget myself

 I thought I was

 someone else, someone good

  Oh, it's such a perfect day

 I'm glad I spent it with you

 Oh, such a perfect day

 You just keep me hanging on

 You just keep me hanging on

  You're going to reap just what you sow

 You're going to reap just what you sow

 You're going to reap just what you sow

 You're going to reap just what you sow

 

 

Mal ungeachtet dessen, worum es genau geht - mir fällt der eine oder andere "perfect day" z.B. in diesem Jahr 2013 spontan ein, euch auch?

 

M.Kupfer

 

 

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28. November 2013 4 28 /11 /November /2013 20:46

28.11.2003: Ich verlasse Hamburg. Zehn Jahre ist das heute her. Ein Mietwagen voller Sachen aus der Zweitwohnung, Trauer über den Verlust der Zweitheimat, Angst vor der Zukunft.....

 

Ich hatte von Frühling 2000 bis November 2003 in Hamburg gearbeitet und gelebt, hatte Bekanntschaften und Freundschaften geschlossen, manches erlebt und gesehen. Und ich bin an den Wochenenden nach Hause gependelt.

 

Ende November 2003 endete meine Tätigkeit dort, ich brach alle Zelte ab und kam "nach Hause", nahe Bielefeld. Bewerbungsbemühungen seit 2001/02 blieben auf Teufel komm raus erfolglos.....

 

Warum ich das erzähle? Damals war das eine Zäsur in meinem Leben. Wie es beruflich weiter gehen sollte, war völlig unklar. Eines war nur klar, ich würde erst einmal etwas Zeit haben, um meine Familie wieder an mich zu gewöhnen. Unser Sohn war seinerzeit gerade 2,5 Jahre alt und fremdelte etwas mit mir. Unsere Tochter sollte erst gute 2 Monate später zur Welt kommen.

 

Das war auch das Beste 2003/04. Aber beruflich fühlte ich mich aufs Abstellgleis geschubst. Ich war Mitte 30, Akademiker - Jurist - und hatte in Hamburg Tätigkeiten verrichtet, die für meinen Beruf eher untypisch waren. Projektarbeit zum Beispiel. Und ich habe Fragen der Planung und Steuerung in der öffentlichen Verwaltung behandelt. Controlling. Leitbilder. Schon spannende Arbeitsfelder, die Lust auf mehr machten. Aber diese Themen waren auf dem Markt für Juristen offenbar nicht gefragt.

 

Mein Kopf war dennoch voller Ideen. Was geht? Unternehmenssteuerung und Juristeri kombinieren? Synergien nutzen? Mit wem? Wer sind die hier alle überhaupt? Ich fand es vor allem "unfair", dass ich mit meinem Blick "über den Tellerrand" und den Pendelmühen, die ich jahrelang auf mich genommen hatte, auf dem Markt nicht wirklich gefragt war. Ich hatte doch nun wahrlich mehr zu bieten, als andere in meinem Beruf....

 

Mal ganz unabhängig davon, ob meine Einschätzung zutreffend war, oder nicht - ich befand mich erst einmal im Haifischbecken des Beratermarkts. Zunächst leitete ich alles Notwendige ein, um eine Anwaltszulassung zu erlangen.


Dann entstanden Kontakte zu völlig wildfremden Menschen - Berater, die ich überhaupt nicht einschätzen konnte. IT-ler? BWLer? Medienleute? Versicherungsmenschen? Einen Verein, der sich die Unterstützung des Mittelstandes in der Region auf die Fahnen geschrieben hatte, besuchte ich öfters.

 

Und dann war da die Kanzlei eines mittlerweile leider verstorbenen Freundes und Ex-Kommilitonen, der mir seinen Kanzleisitz als Adresse für die Zulassung bot.

 

Gleichwohl, bei allen interessanten Kontakten, bei allem, was etwas nach Neuanfang aussah - alles war ungewiss, unklar, unberechenbar. Für mich völlig ungewohnt.

 

Eine Sache, die mich lange Zeit unterschwellig belastete seinerzeit, war die mehr oder weniger deutlich getroffene Aussage: Mit DEM, was DU zu bieten hast, können wir gar nichts anfangen. DU fängst am besten noch einmal von vorne an! Controlling und Juristerei? Das will doch keiner! Und überhaupt -  juristisch hast du ja noch gar nicht richtig gearbeitet......

 

Merkwürdige Projekte wurden mir deshalb angetragen - Dinge, die nicht nur nichts mit mir zu tun hatten, sondern darüber hinaus auch noch darauf hinaus liefen, dass man sich mehrfach traf, redete, redete und redete - und dann unverrichteter Dinge wieder auseinander ging.Die Projekte wurden ergebnislos zerredet.......das schien normal zu sein.


So lief es ein Weilchen im Jahr 2004 - bis ich im Spätfrühling beschloss, die Finger von der Freelancer-Bauchladen-Berater-"Karriere" zu lassen und mich wieder intensiv auf juristische Stellen zu bewerben.

 

Die Geschichte endete gut - nach einem Jahr "in der Luft" war ich wieder in Lohn und Brot, und das bin ich heute ohne Unterbrechung immer noch. Es war das erste Jahr der Agenda 2010, ich bin Hartz4 und den ganzen anderen Schreckgespenstern noch gerade von der Schippe gesprungen.

 

Bereichernd war die Zeit auch für meine politische Prägung: Ich hatte Kapazitäten frei und hängte mich für die Grünen in den Kommunalwahlkampf 2004. Beinahe wäre ich noch beim sozialen Bündnis in der Region gelandet - eine Antwort auf die Schröderagendapolitik. Aber die waren sehr gewerkschaftslastig....bei allem Respekt vor den Gewerkschaften stellte ich fest, dass das nicht meine Welt war.

 

Bei allem beruflichen Verdruss: Ich habe außerdem wieder den lange nicht vorhandenen Familienanschluss gefunden: Mit meinem Sohn ging ich zum Schwimmen, zum Kinderturnen, zu Sportfesten auf Spielplätze, wir spielten, ich las ihm vor, wir guckten lustige Kinderfime. Unsere Tochter wurde geboren und ich konnte auch für sie da sein - und natürlich für meine Frau, was gerade in den Wochen nach der Geburt für alle gut war. Ganz nebenbei gewöhnte ich mich langsam und stetig an meine neue Anwaltsexistenz. Eine besondere Art der Wiedereingliederung......

 

Und Hamburg? Die Stadt habe ich aus beruflichen Gründen nachher immer wieder besucht und es wird auch 2014 so sein, 2015 und ich weiß nicht wie oft.....

 

M.Kupfer

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2. Dezember 2012 7 02 /12 /Dezember /2012 11:21

Vor einiger Zeit las ich von einer Studie, die zu dem Ergbis kam, dass die Zahl der traurigen, langsamen Musikstücke (Charts, verkaufte Alben pp) in den letzten Jahrzehnten erheblich zugenommen habe.

 

Nun, am Freitagabend hörte ich während der Arbeit in der Küche ein bisschen WDR, es gab eine Sendung - Musikclub - Jukebox - , in der die von den Hörern am meisten gewünschten Songs gespielt wurden. Hierin hat sich das Ergebnis der Studie bewahrheitet, wie die Auswahl der Stücke zeigt, die ich zumindest gehört habe:

 

Righteous Brothers, Unchained Melody

Eric Clapton, Tears in Heaven

Joe Cocker, You are so beautiful

Roxy Music, Avalon.

 

Sehr schöne Soings, keine Frage, aber doch eher balladig und traurig...

 

M.Kupfer






 


 

 

 

 

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10. November 2012 6 10 /11 /November /2012 00:00

Unser Urlaubsziel im Sommer 2012 ist ein ganz besonderer Ort in Bohuslän, Schweden.

 

Es befindet sich in einer bewaldeten, hügeligen Region mit vielen Wiesen- und Weideflächen  - Bullarbygden. Diese liegt an einem langgestreckten See namens Bullaren. Der Ort Tanumshede liegt etwa 17 km Richtung Westen am Riksvägen 163.

 

PICT0957.JPG

 

Die Westküste liegt eine gute halbe Stunde Autofahrt entfernt, ebenso die schwedisch- norwegische Grenze. Eine Autofahrt nach Göteborg dauert etwa 1,5 Stunden, nach Oslo 2 Stunden.

 

Unser Domizil Minto Tingvall B&B liegt am blå-gröne vägen - blau-grünem Weg - , eine Nord-Südachse westlich am See Bullaren entlang hoch zur norwegischen Grenze. Was das ganz besondere an dieser Unterkunft ist, dazu komme ich noch. Soviel nur zunächst: Sie ist einen - längeren - Aufenthalt wert!

 

Unser Start: Kiel, Schwedenkai - wie bereits 2010. Am Schwedenkai wartet die Fähre Stena Germanica, die einen großartigen Komfort aufweist. Auf dem Sonnendeck ist es zwar etwas frisch, aber hier wird gegrillt und es gibt noch ein - letztes - großes Bier in Deutschland.

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Das reichhaltige Frühstück am nächsten Morgen genießen wir an einem Fensterplatz im Restaurant der Fähre. Die Sonne scheint hell auf das Meer, die Fähre gleitet durch die Göteborger Schärenlandschaft. Und wieder fährt das Schiff - aus der Perspektive von unten scheinbar knapp und millimetergenau - unter der Brücke hindurch in den Hafen.  

 

 

 

In Göteborg wird ausgeschifft, danach reisen wir zu unserem Domizil. Es sind wie erwähnt gute eineinhalb Stunden bis nach Minto Tingvall. Wir sind zu früh! Es ist ca. 12 Uhr. Unsere Räume stehen noch nicht bereit, das macht aber nichts.

 

Wir treffen die Inhaberin, Elke, die uns zunächst auf der Terrasse vor dem großen Frühstücksraum - hell, große Fenster, Holzfußboden - begrüßt und uns bei einem Plausch - mit Kaffee - für den Nachmittag empfiehlt, noch an den See zu fahren, um die Zeit bis zum Nachmittag zu überrücken. Das Wetter ist schön, die Sonne scheint, es ist warm, da fällt das natürlich nicht schwer.

 

PICT0006Der See ist nicht weit von Tingvall entfernt, ca. 5 Minuten Autofahrt, zu Fuß 10 Minuten.

 

Ein langgestreckter See, an der Badestelle gibt es einen Sandstrand, einen langen Steg, am Ende von diesem einen Sprungturm mit Sprungbrettern in Höhe von einem und drei Metern. Das Wasser ist auf die ersten 20 Meter - etwa bis zur Hälfte des Stegs - seicht und damit kinderfreundlich. An den Rändern Seegras, die Sicht ist toll, zumal die Seeufer ansonsten abwechslungsreich felsig, bewaldet oder flach sind.

 

Nach einem gelungenen, langen sonnigen Nachmittag am See checken wir in Minto Tingvall ein. Wir beziehen eine ganze Etage im ersten Stockwerk, die wir über eine Außentreppe erreichen. Zwei Schlafräume, ein Wohnflur, ein Bad und ein Toilettenraum. Die Räume verfügen auch hier über einen Holzfußboden.

0020.jpg

Minto Tingvall ist konsequent nachhaltig, so wird der Strom durch eine hauseigene Solar- und Windanlage produziert, was zur Folge hat, dass in den Gästeräumen maximal 24 Watt erreicht werden. Das Wasser wird in einem Kreislauf mit dem See Bullaren aufbereitet, so dass ökologisch veträgliche Duschgels, Shampoos etc zu verwenden sind. Diese aber stehen bereit und werden von den Inhabern erneuert, wenn das notwendig ist. Das Abwassersytem bzw.Toilettensystem ist ebenfalls nachhaltig, es ist ein  Kompostierungssystem, ist aber völlig geruchsarm und funktionabel. Ästhetische Bedenken sind also fehl am Platze....:-)

 

Unten im Hauptgebäude befindet sich der bereits beschriebene große, helle Frühstücksraum mit ca. 6-8 Tischen, an denen 4-6 personen Platz finden können.Es gibt außerdem noch eine Gästeküche und einen großen Gästeraum mit Ausblick auf den See. Von den Fluren dort gelangt zu den übrigen Gästeräumen im Haus.

 

Die Inhaber, Elke und Ingo sind ausgesprochen freundlich und sehr engagiert. Elke erläutert uns am ersten Morgen nach dem Frühstück unter Zuhilfenahme einer Karte     sehenswerte Ziele in der Region, Einkaufsmöglichkeiten, Badeplätze in der Nähe - und gibt uns wertvolle und individuell, letztlich in sicher keinem Reiseführer zu findende Ausflugstipps.

 

Achja, haben wir das Feld neben dem Grundstück erwähnt? Das ist erreichbar, wenn man von unten links hinter den Wald abbiegt...Ingo sagt uns, hier könne man abends in der Dämmerung (im Sommer so ab 22.30 Uhr) mit etwas Glück Elche sehen. Unsere Tochter, 8,  und ich haben unabhängig voneinander an einem Abend welche entdecken können. Weit entfernt, aber immerhin...

 

Wir werden im Laufe der etwas mehr als zwei Wochen noch öfter Gelegenheit finden, mit beiden konkret über Aktivitäten zu sprechen und uns dabei auch helfen zu lassen. Eines steht fest - ohne diese Tipps hätten wir viele Dinge nicht gemacht, deshalb gebührt Elke und Ingo sehr großer Dank!

 

 

Havstensund und Tjurpannan

 

Unser erster Ausflug führt uns nach Tjurpannan. Das Naturschutzgebiet gehört zum Nationalpark Kosterhavet. Es liegt auf dem Festland südwestlich vom Fischerort Havstensund  - den wir selbstverständlich auch besuchen, bevor wir Heidelandschaft und Felsen des Tjurpannan erkunden.

 

Havstensund also erst einmal. Einige Holzhäuser, ein Fischerhafen, Schäreninseln, viel Ruhe, klares Wasser, es ist schön dort. Boote gleiten zwischen den Schäreninseln in und aus dem kleinen, malerischen Hafen.

 

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Etwas später schon befinden wir uns auf dem Parkplatz für Wanderer nach Tjurpannan.

Von dort führt ein etwas kurviger Weg durch lichten Wald in das Gebiet.

 

Aus irgendeinem Grund entscheiden wir uns dafür, den Weg nach links durch ein Wildschutztürchen zu verlassen und durch dichteren Wald zu gehen. Nach einigen Metern befinden wir uns inmitten einer von Gesteinsbrocken und Felsen durchsetzten Heidelandschaft. Hier und da erblicken wir Schafe zwischen den Felsen.

 

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Wir kommen an das Wasser. Größere felsige Hügel türmen sich am Ufer auf, die wir selbstverständlich gleich erkunden müssen. 

 

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Nach einer Strecke mit leichten aber auch abenteuerlichen Kraxeleien von Stein zu Stein, Fels zu Fels haben wir es geschafft: Wir sind oben auf einem großen Felsberg, der etwa, wie alle größeren Felsen hier etwa eine Höhe von geschätzt 25-30  Metern haben dürfte. Uff, Picknickpause, trinken, essen, schauen, schön hier! Die Sonne scheint, das Meer glitzert, Möwen fliegen über Wasser und den Tjurpannan. Und nach daaa hinten soll es noch hin gehen....

 

Unser Sohn, 11, ist übrigens immer einige Schritte voraus und kann uns im Zweifel - bereits oben auf einem der oberen Fesen thronend - erkären, auf welchen Wegen man dort hin gelangt, wo er gerade sitzt....auch unsere Tochter, 8, nimmt die Felsen mit Leichtigkeit.

 

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Nach einigen weiteren Kraxeleien über flache Felsen erreichen wir DIE Hütte nahe des wassers. Hütte? Naja, eher ein Schuppen mit altem Seilzeug, Kisten und sonstigem Fischer- und Bootekram. Sie liegt abenteuerlich abgestützt auf einem Felsen, wobei eine Ecke hinten über den Felsen ragt und eben diese Ecke von einigen kleineren Steinen gestützt wird. Das besondere - unser Sohn findet es, er wusste aber auch schon durch Elke, dass es sich dort befindet - ist ein Gästebuch in einer Plastikbox, in das wir uns an jenem 22.Juli verewigen.

 

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Ein sehr gelungener Tag auf Tjurpannan, wobei wir beschließen, diesen Ort ein weiteres Mal aufzusuchen. Ein weiterer Grund dafür ist auch eine Beschäftigung, die sich unsere Kinder überlegt haben - sie wollen - sie hatten andere Kinder dabei beobachtet - Krebse fangen und dies mit ganz einfachen Mitteln. dazu aber später....

 

 

Tanumshede

 

Der nächste Tag ist leider ziemlich nass, es regnet. Macht fast nichts, es geht nach Tanumshede, ca. 17 km von Tingvall entfernt.

 

    PICT0177.jpgDas Gebiet um Tanumshede ist Teil der bronzezeitlichen Felsritzungen von Tanum, im Jahr 1994 von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt. Diese Felsritzungen sind etwa 3000 Jahre alt. Zu der Zeit ihres Entstehens befand sich diese Region unmittelbar am Meer, so dass die Menschen damals die Ritzungen teils so gestalteten, dass sie durch Spiegelungen im Wasser sowie durch den Einfall des Sonnenlichts noch eine besondere Wirkung erreichten.

 

 

Typische Motive sind Menschen mit Waffen oder Werkzeugen, Schiffe, Tiere, Räder, Sonnen, Reiter. Die Ritzungen  in den Felsen wurden nun rot gefärbt, um sie besser erkennen zu können.

 

Besonders empfehlenswert ist der Besuch des Vitlycke Museums, etwas am Rand des Ortes Tanumshede. Hier befinden sich außer den weit in den Wald ausgedehnten Felsritzungen auch ein Nachbau eines Dorfes aus der Bronzezeit, eine sehenswerte Ausstellung sowie ein Café. Die Ausstattung ist ausgezeichnet.

 

Ach - und es kostet keinen Eintritt, was uns wieder einmal sehr erstaunt....Schweden legt großen Wert auf Bildung für alle.

 

Weitere Felsritzungen findet man zB auch - nahezu an der Straße liegend - in Fossum

 

 

Fjällbacka, Vetteberg und Väddö

 

Fjällbacka, da war doch was? Die erste Assoziation ist...na?? - Ingrid Bergmann, die zweite Ronja Räubertochter und die dritte womöglich Camilla Läckberg.

 

Aber zum Ort: Eigentlich ein sehr schöner malerischer Fischerort, Holzhäuser, einige wenige enge Straßen, der Vetteberget überragt die Szenerie, einige Häuser sind direkt daran gebaut ein Yachthafen.... An diesem Tage ist es auffällig unruhig, was mit der Kirmes-Techno-Beschallung von einem Boot im Yachthafen zu erklären ist.

 

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Wir finden recht schnell den Weg zur Höllenschlucht, richtigerweise Kungsklyfta, begegnen aber zuvor Ingrid Bergman, bzw. ihrer Büste, die am Hafen, am zentral gelegenen Ingrid Bergmans Torg  im Jahr 1983 aufgestellt wurde. Ingrid Bergmann, Schauspielern, verbrachte auf der Insel Danholmen vor Fjällbacka ihre Urlaube.

 

Die Höllenschlucht. Es ist ein Drehort aus dem Film "Ronja Räubertochter". Die Mattis-Burg liegt dagegen wieder an einem ganz anderem Ort, nämlich wahrscheinlich in Dalsland, also weiter nordöstlich, wobei dort heute lediglich Ruinen zu finden sind (kein Wunder, wo der Blitz doch die Mattisburg entzwei brechen ließ und dort vor vielen Jahren zwei Räuberbanden gehaust haben....).

 

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Durch diese sehr beeindruckende Höllenschlucht geht es über eine Treppenanlage auf den Vetteberget. Die Sicht von dort ist toll, wobei hier aber sehr viel Leute unterwegs sind. Dieser Wanderbetrieb allerdings lichtet sich, als wir uns von dem Aussichtspunkt weg bewegen, immer den weißen Markierungen nach, die sich auf den Felsen oder an Bäumen befinden. Im Grunde ist der Vetteberg ein Plateau.

 

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Unten angekommen, gibt es erst einmal ein Eis, und da wir längst nicht ausgelastet sind, fahren wir gleich - auf einen Tipp von Elke - zur Halbinsel Veddö , die als Naturschutzgebiet vom Riksvägen 163 aus, von Fjällbacka nach Tanumshede nordwärts fahrend leicht erreichbar ist, wenn man kurz vor Langsjö links abbiegt. Man muss aber schon etwas aufmerksam sein, um die Beschilderung zu entdecken.

 

Ein wenig erinnert das Gebiet auf Veddö an den Tjurpannan, aber es ist doch wieder etwas anders. Viel kleiner, mehr grün, so sieht das aus, auch hohe Felsen mit einem ausgezeichneten Ausblick auf die Küstenlandschaft vor Fjällbacka und die Halbinsel, Strände, mitten darin niedrige Mauern aus Felssteinen, die an Öland erinnern. Sohnemann erforscht die höheren Berge, das ist so sein Ding...nach dem Motto: Ich muss mal grad da hoch, bin gleich zurück....

 

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Kanufahren und schwimmen auf dem Bullaren

 

Der folgende Tag ist sonnig. Unser Plan lautet Paddeln auf dem Bullaren, südwärts. Der Wind kommt nämlich von Süden und für die Rückfahrt, wenn man schon etwas "platt" ist, ist es allemal besser, den Wind im Rücken zu haben. 

 

Ingo rüstet uns aus mit Schwimmwesten und Paddeln, die Boote - Kanus - liegen unten an der Anlegestelle. Wir finden den Weg schon - nach ein wenig Rätseln und Suchen - und laufen hinunter, über die Hauptstraße hinweg, ein wenig durch hohes Gras bis zur Schwimminsel direkt am Ufer. Davor stapeln sich rote Kanus. Eines davon ist "unseres", naja, zumindest für die nächsten Stunden.

 

 Es ist gar nicht so einfach, mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern - die sitzen beide mittig auf dem Boden - einen gemeinsamen Rythmus zu finden, um nicht dramatisch zu schaukeln odeP250712_12.45_-02-.jpgr unangenehm weit nach links oder rechts abzudriften und Schlangenlinien im Wasser zu hinterlassen. Es hat ein wenig Strömung. Nach gut einer Stunde (gefühlt drei) machen wir Rast auf einem einladenden Felsen am Ufer. Nachdem ich beim Anlegen sowieso ziemlich nass geworden bin, entledigen uns unserer Klamotten und gehen dort schwimmen.

 

  Die Sonne scheint, das Wasser glitzert, der Himmel ist blau und das Wasser ist völlig ok, also von der Temperatur her.....

 

Irgendwann geht es dann aber doch weiter, und es ist wirklich nicht soo einfach. Mittlerweile hat unsere Tochter die Paddel weggelegt und wir fahren zu dritt. Mal weit auf den See raus, mal ins Schilf ...;-) dazwischen liegt dabei  die Wahrheit. Nein, am Ende geht es immer besser, aber unsere Kinder haben erstmal die Faxen dicke und ich Blasen an den Händen ...

 

PICT0021.JPGNachmittags am See - das Wetter bleibt stabil, die Kinder erproben Kunstsprünge vom Sprungturm am Ende des Stegs, man sonnt sich, liest, schwimmt, planscht, spielt Ball, benutzt den Schwimmring und - ja, ein richtiger Tag am See eben.

 

 

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Der wird dann abends gekrönt mit einer Grillsession. Auf dem Grundstück von Tingvall befindet sich irgendwo im Grünen ein richtiger Grillpatz mit Schwenkgrillanlage und großem Tipizelt, Brennholz ist vorhanden und wir fachen ein Lagerfeuer an. DAS ist ja mal ein gelungener Urlaub....:-).  

 

 

Resö

 

Ein weiterer Ausflug führt uns - wieder aufgrund eines speziellen Tips von Elke und Ingo - nach Resö. Resö ist eine kleine Insel an der nördlichen Küste von Bohuslän, an der Südgrenze zum Kosterhavets Nationalpark. Auf der E6 Richtung Oslo geht es bei Kragenäs nach Westem ab, die Straße führt zunächst über die vorgelagerte Insel Galtö.

 

Resö ist ein kleiner Fischerort mit Hafen, an einem Steg ein Sprungturm ins Meer, umgeben von Felsen, kleinen Schäreninseln, Wasser. An der Westflanke befindet sich ein Lokal, oberhalb davon ein paar Bänke und ein kleiner, aber abenteuerlicher Pfad bzw. mehrere Pfade zu verschiedenen Liege- und Sitzplätzen mit Blick auf die Hafenanlage. das besondere ghier: Die Insel liegt am "Highway" für den Seeverkehr an der Westküste entlang Richtung Norwegen. Es ist viel los auf dem Wasser hier, also....wir futtern Zimtwecken - Kaneelsnäcka - und anderes und schauen auf die Szenerie 

 

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Von den Felsen geht eine Treppe ins Meer, so eine kleine Metalltreppe wie in Freibädern. Eine Einladung für mich, diese einmal auzuprobieren.....Badehose an und rein in die Fluten ...:-) Sohnemann schaut noch skeptisch.

 

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Zugegeben, Fluten ist etwas übertrieben, denn in Ufernähe ist das Wasser flach, ich spüre glitschige Felsen an den Beinen. Als ich dann ein wenig abseits des Ufers in die Runde schwimme, gelange ich zu den beiden Sprungtürmen - einer misst bestimmt fünf Meter. Das wiederum kann Sohnemann nicht einfach tatenlos beobachten und schwupps, steht er auf dem höchsten Brett, stürzt sich ins Hafenbecken....etwas zögerlich allerdings, als sich unten im Wasser eine Riesenqualle räkelt...:-)

 

 

Nordens Ark


Auch 2012 führt uns ein Tagesausflug nach Nordens Ark, den Tierpark im südlichen Bohuslän, nahe Hunnebostrand.

 

Ich verweise mal auf meinen Blogeintrag für 2010....um Wiederholungen zu vermeiden.

 

Von Nordens Ark geht es noch nach Smögen, aber nur sehr kurz, weil hier doch sehr viel los ist. Parken ist an diesem Sonntagnachmittag nur schwerlich möglich, leider.

 

PICT0596.JPGDafür müssen wir später nach Hamburgsund zu Pipershuset, der ältesten Eisdiele Schwedens. Ein kleiner Gag am Rande: Wir gönnen uns alle ein Rieseneis mit Streuseln drauf. Tolle Sorten gibt es, zum Beispiel Saltlakrids-Hallon (Lakritz-Himbeere), Daim, Birne, Bourbon Vanille....ich jedenfalls komme auf die Idee, als Streuselsorte "Karameller" zu nehmen, in der Erwartung, es handele sich um Karamell. Als es dann doch bunte Zuckerstreusel werden, die die Verkäuferin mit erstauntem und leicht grinsend-ungläubigem Blick auf mein Eiskunstwerk streut, fangen alle an zu lachen...Mein Irrtum: Karameller bedeuet in Schweden Bonbon, Süßkram jeder Art...deshalb also geht es auf meinem Eis so bunt zu....

 

 

Von Flötemarken nach Sundshult - eine gute Tageswanderung

 

Es ist sonnig, nicht zu warm. Unser Plan ist eine längere Wanderung, gute 15 km entlang am Kynne-Älv durch schwedische Wildnis, beginnend in Flötemarken.

 

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Da dieser Start-Ort ziemlich weit von Tingvall entfernt liegt, bietet uns Ingo an, uns herauszufahren, damit wir von dem Ort aus zurück wandern. Wir werden uns an den gelben Markierungen orientieren, immer am Fluss entlang, dem Kynne-Älv.Ganz einfach.

 

Es wird ein wunderschöner Tag. Recht schnell verlassen wir den weit ausgebauten Pfad ins Dickicht - immer entlang an den gelben Markierungen, die sich an Bäumen, Felden, Holspfotsen und ich weiß nicht wo befinden. Und es geht weiter durch die Wildnis. Felsen, kleine Bäche, Hügel, Kuhwiesen, am Weg gespannte Seile, um sich festzuhalten, überwucherte kleine Pfade....es ist ein wahres Outdoorvergnügen.

 

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Bei einer längeren Pause wagen sich meine Wenigkeit und Sohnemann ins Flusswasser - mit Seerosen, kleineren Strömungen, Fischen, rutschigen Felsen. Was muss, das muss....an diesem Pausenort übrigens steht eine Sitzbankkombination mit Tisch auch findet sich daneben eine Grillstelle. In einem Briefkasten an einem Baum liegt ebenfalls ein Gästebuch, in das wir uns verewigen.

 

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Der Weg ist im Weiteren sehr abwechslungsreich - mehr davon, auch in Deutschland, wäre gut, da solche Wanderungen die Abenteuerlust stillen dürften. Ziwschenzeitlich regnet es auch einmal etwas, aber das hört schnell wieder auf. Am Ende der Wanderung passieren wir einen Wasserfall - und gelangen von einem Trampelpfad unterhalb einer Brücke durch Gebüsch auf die Straße bei  Sundshult. Die Dauer insgesamt mit Pausen. Gute sieben Stunden.

 

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Ed - Moose-Ranch


PICT1009.JPG  Nun, es gibt auch solche Tage - Regen, der vom grauen Himmel fällt. Damit wir wirklich mal Elche sehen, führt es uns an diesem Regentag, der wahrlich keine Besserung verspricht, nach Ed im Dalsland. Auch Ed liegt gerade mal eine gute halbe Stunde Autofahrt von Tingvall entfernt. Und die Moose-Ranch ist auch das bekannteste Ausflugsziel in dem Ort...

 

Was ist die Moose-Ranch? Eine kleine Elchfarm mit acht großen und mittelgroßen Elchen in einem Gatter, mit möglichst viel Auslauf durch waldiges Gebiet.

 

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Ansonsten ist das dazu gehörige Häuschen mit allerlei Kram zum Kaufen, der Elchladen, eine Touristenfalle. Die Fütterung der Elche  - blättrige große Zweige, Äpfel, Möhren, Bananen -  wird zwischenzeitlich von einem ziemlichen Regenschauer heimgesucht, weshalb viele Gäste in das Häuschen mit dem vielen Kram zum Kaufen flüchten. So ist zumindest der Einkauf von Souveniers und Mitbringseln gesichert.

 

 

Halden, Norge und Älgafallet


Einen Ausflug nach Norwegen hatten wir auf dem Plan, oder auch zwei. Oslo ersparen wir uns, da die Anreise gute zwei Stunden in Anspruch nehmen würde. Also geht es nach Halden, einer Grenzstadt, das Pendant zu Strömstad auf der schwedischen Seite.

 

Ein sonniger Tag. Der Weg führt über die 165, den blå-gröne vägen nordwärts. Kaum haben wir die Grenze passiert, ändert sich ein wenig der Eindruck von der Gegend, den Häusern. Wobei - die Landschaften von Bohuslän, Dalsland und des Südzipfels von Norwegen gehen in der Region ineinander über. Immerhin, wir haben einen Fjord auf der einen Seite.

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Halden ist ein netter kleiner Ort mit einer Festung auf dem über der Stadt aufragenden liegenden Berg, Fredriksten.

 

 

 

 

 

 

 

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Nach einem kleinen Bummel durch die Einkaufszone mit obligatorischer Eispause bei warmen Temperaturen ersteigen wir den Berg Richtung Festung. Das geht ganz gut, das Bauwerk ist wirklich einfach und schnell vom Stadtkern zu erreichen.

 

 

 

An diesem Tage ist etwas besonderes. Viele Leute sind sehr beschäftigt. Sie bauen eine Tribüne auf, mit einer großen Zahl von Plätzen, eine Bühne, man hört Soundchecks, wie wir später erfahren, wird hier wird eine Musiksendung mit viel Publikum für den Abend vorbereitet. Das Singfestival läuft offenbar so, dass Bands einige Songs spielen und das Publikum mitsingt, unter Moderation und dann noch im TV. Schon eine Menge Gäste warten mittags vor der Absperrung, bis sie eingelassen werden.

 

Für einfache Festungsbesucher wie uns ist das alles nur mit einem kleinen Umweg zum Eingang verbunden...das Irre hier: Der Besuch der Festung kostet keinen Eintritt, man steigt auf die Mauern, klettert in Räume, es gibt keine Schutzzäune, nichts, was einem von Abenteuern abhält, es ist paradiesisch, an diesem herrlichen sonnigen Tag auf den Festungsmauern herumzulaufen und die Sicht auf Fjord, Stadt und Umland zu genießen.

 

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A propos Fjord - auf der Rückfahrt könen es Sohnemann und ich nicht lassen, im Ide-Fjord zu baden, auch wenn es hier doch etwas "frisch" geworden ist.

 

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Ein letztes Highlight an diesem Tag ist der Besuch des Älgfallet, unmittelbar an der schwedisch-norwegischen Grenze. Die Brücke über den Älgfallet trägt beide Nationalflaggen...

 

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Der Weg darüber führt hoch zum Wasserfall....Auch hier verweilen wir gerne ein gutes Stündchen. Ich lasse Bilder sprechen, schön hier....

 

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Kosterinseln


Ein wahrlich gelungener Ausflug zum Ende unseres Aufenthalts in Tingvall führt uns  auf die Kosterinseln. Auch diesen Ausflug verdanken wir einem exklusiven Tipp von Elke und Ingo.

 

PICT1327.JPGDie Kosterinseln liegen im Kosterhavet Nationalpark, einem Meeresnationalpark im Grenzbereich Schweden/Norwegen an der schwedischen Westküste. Dazu führt es uns nach Strömstad, der nördlichsten Gemeinde an der schwedischen Westküste (dessen älteste Badeanstalt Schwedens eine Berühmtheit ist). Von Strömstad aus fahren Fähren zu den Kosterinseln.

 

Wir wählen zunächst die Südliche Insel und planen, später nach Nordkoster überzusetzen (mit einem ganz ulkigen Wassergefährt).

 

PICT1404.JPGDie Überfahrt an diesem ebenfalls sehr sonnigen und warmen Tag dauert etwa 45 Minuten. In Sydkoster angelangt suchen wir eine Badestelle auf. Das besondere in Sydkoster: Es gibt einen Schnorchelpfad unter Wasser. Dazu müsste man, wie wir später feststellen, einen Neoprenanzug und eine Tauchermaske, am besten auch Sauerstoffflaschen mit sich führen. Einige dieser Stationen sind aber für Sohnemann aber auch ohne die beschriebene Ausrüstung erreichbar. Dabei finden sich Tafeln unter Wasser, die Erklärungen zum Nationalpark enthalten.

 

Das eigentlich Verwunderliche ist, dass die "offiziellen Stellen", z.B. Kioskbetreiber oder Infopoint-Beschäftigte keine Ahnung haben, wovon wir reden, wenn wir nach dem Schnorchelpfad fragen...

 

Unsere Badestelle ist traumhaft schön. Sand, Felsen, erwärmt von der Sonne, sehr klares flaches Wasser, in greifbarer Fußgehentfernung (durch das Wasser, das mir zumindest höchstens bis zur Hüfte reicht) zwei kleine Inselchen, dahinter eine Wasserstraße.  Ein Platz zum Verweilen für etwa zwei Stunden, mit Baden, schauen, genießen - und der Suche nach dem Schnorchelpfad, der zumindest einem Besucher dieses Ortes bekannt ist.

 

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Später führt es uns weiter um die Insel zum Übersetzungspunkt nach Nordkoster. Das Gefährt: eine kleine Fähre, die an einem Stahlseil entlangfährt, mit Schiffsführerin, Fahrkarte und allem - allerdings mit wenig Platz. Die Überfahrt dauert etwa 4 Minuten.

 

PICT1440.JPGÜbrigens müssen wir zwischenzeitlich überlegen, wie wir unseren Tag weiter planen, in Abhängigkeit vom Fährplan. Wir entscheiden uns letztlich, ganz lange auf den Inseln zu bleiben und die letzte Fähre von Nordkoster zu nehmen, weil es einfach zu schön ist, um schon um vier Uhr nachmittags zurück zu fahren.

 

Nordkoster ist erheblich kleiner. Wir genehmigen uns erst einmal einen Imbiss - nicht ganz preiswert - in dem Lokal an der Anlegestelle und erforschen die Insel weiter, erklettern Hügel, besuchen das Lotsenhaus,  bis wir schließlich zu unserer Anlegestelle gelangen. Auch hier ist es malerisch. Ein kleiner Hafen, eine felsige Landzunge, Holzhäuser, ein Bootssteg. In sommerlich-abendlicher Stimmung geht es sodann mit der Fähre zurück nach Strömstad.

 

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Krebsefangen, oder: Joe, der Krebs


Bevor die Story endet, noch eine Anekdote, da war noch die Sache mit dem Krebs. Wir waren ein zweites Mal auf Tjurpannan (wo wir uns zunächst furchtbar verliefen) und die Kinder versuchten,  Krebse zu angeln. Ausgestattet mit Putenbrust als Köder, einer selbst gebastelten Angel, bestehend  aus einem vielleicht 70 cm langen Aststück mit Wollfaden vorne, saßen die zwei nun am Felsen und fischten im klaren Wasser. So ganz gelang das nicht.....

 

Irgendwann kam ich dazu und da klappte es. Sohnemann hatte eine  Krebs am "Haken", schleuderte ihn aus dem Wasser hoch auf den Fels - und schon lag der kleine Krebs nach einem kräftigen Schlag mit einem Stein mit zerschmetterter Schale vor uns. 

 

 Und schon tat uns das furchtbar leid. Trotzdem wurde der arme - den wir später "Joe" nannten, abends gekocht und von Sohnemann verspeist, wobei ihm das echt schwer fiel. Die Reste von Joe begruben wir dann im Seilgarten und setzten sogar einen klenen Grabstein hinzu.....Ich erzählte dazu, jetzt wird Joe im Wasser bestimmt vermisst, und je mehr wir uns in diese Geschichte hinein steigerten, naja, ich glaub,das war wohl die letzte Krebsfangaktion ever...Normalerweise hätte man Joe in einen Eimer mit Wasser schmeißen müssen, um dann zu sehen, was man damit macht...tja so kann es kommen.

 

M.Kupfer

 


 


 

 

 

 


 

 

 


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2. Oktober 2012 2 02 /10 /Oktober /2012 09:03

Nur wenige Worte dazu, ansonsten ein Song von Traffic.

 

Es ist traurig, wenn ein im Grunde seines Herzens guter Mensch mit so viel Humor, Engagement und Talent zu früh gehen muss.

 

Ganz spontan ging mir bei der Todesnachricht sogleich der Song "Dear Mr. Fantasy" von Traffic durch den Kopf.

 

Es greift zu kurz, Dirk Bach auf seine Rolle als Komiker zu reduzieren - was man auch an zahlreichen Nachrufen und Kommentaren sehen kann. Er war schon ein guter....

 

R.I.P. lustiger, kleiner dicker Mann....

 

 

 

M.Kupfer

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31. August 2012 5 31 /08 /August /2012 10:01

Ein kleines Wortspiel ergab sich heute morgen beim Frühstück:

 

Mach mal langsam schnell....was denn nu? Langsam oder schnell...?? Beides auf einmal geht nicht.....

 

Genau da entspannte sich die Wortspielerei. Nämlich so:

 

Also, schnell langsam oder langsam schnell, das irritiert, gibts nicht, ist doch widersprüchlich, was menst du denn nun??

 

Unsinn, sag ich, geht doch, und zwar auch ganz logisch und sinnig....

 

Aaaaalso, setze ich an:

 

Langsam schnell, das ist z.B., wenn man auf die Autobahn fährt, man wird langsam schneller, sobald man die Auffahrt verlassen hat, muss aufpassen beim Einordnen. Oder man verlässt einen Ort und kann von 50 auf 70, dann auf 100 beschleunigen. langsam schnell werden...alles klar?

 

Jepp!

 

Na schön...geht doch....

 

Und schnell langsam werden?

 

Das passiert, wenn dann an der Kurve 'ne Blitze steht.... oder sich das Ende eines Staus auftut....

 

 

M.Kupfer

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