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17. September 2008 3 17 /09 /September /2008 21:05
Und schon wieder muss ich von einem längst dahin geschiedenen Rockmusiker schreiben (beim nächsten Mal muss es mal einer sein, der noch lebt...):


Jimi Hendrix

*27.11.1942 -  +18.09.1970

Na, seine Musik lebt noch, unvergessen ist sein gigantisches Gitarrenspiel. Eine Gitarre,  die er im März 1967 bei einem Konzert in London anzündete, wurde erst vor kurzer Zeit für £ 280.000  (345.000 €) an einen amerikanischen Sammler
versteigert.

Und so in etwa entstand einst das Brandmal der teuer ersteigerten Gitarre - In Monterey im Juni 1967 bei "Wild Thing" endete das Spiel mit dem Feuer für Gitarre und Publikum allerdings sehr dramatisch:

Abgesehen davon, dass am Ende die Gitarre brennt, und in ihre Bestandteile zerlegt wird, ist das Spiel mit dem Instrument zuvor ziemlich bemerkenswert, ja, orgiastisch gar... typisch für Hendrix eben, das Spiel auf dem Rücken, mit den Zähnen, mit klaren sexuellen Anspielungen. Hendrix hatte einen völlig neuen Begriff davon entwickelt, wie sein Instrument gespielt werden konnte, wie Cecil Taylor für das Klavierspiel und John Coltrane für das Tenorsaxofon.


Aber zum  Anfang:
James Marshall Hendrix wurde am 27.11.1942 in Seattle
(die spätere "Hauptstadt" der Grunge-Musik in den 90ern) geboren. Er war teils negroider, teils indianischer Abstammung. In Seattle wuchs er eher ereignislos in der schwarzen Mittelschicht auf und lernte mit 12 bereits Gitarre zu spielen. Er hörte Eddie Cochran und Blues -   prägend, muss man sagen.

1959, mit 17 Jahren, ging er zur Armee, 1963 zog er als Begleitgitarrist durch die schwarzen Bars und Kneipen, und nahm jeden Job, den er kriegen konnte - bei
Little Richard, den Isley Brothers, Wilson Pickett u. A.

Dies war, bevor Hendrix selbständig auftrat, zum Beispiel Ende 1965/Anfang 1966 mit seiner ersten Band  Jimmy James and The Blues Flames. Bis dahin traute er sich nicht so recht, da er von den Qualitäten seiner Stimme nicht recht überzeugt war - bis er Bob Dylan singen hörte. Na, wenn der das konnte, mit dieser lausigen Stimme....

Fortan spielte er in Klubs von Greenwich Village. Ausgerechnet Bluesbands erlangten in der vorwiegend weißen Klubszene eine zunehmende Poularität - Hendrix spielte also Blues. Er begann da schon herum zu experimentieren mit Rückkopplung, Fuzz und solchen Dingen.

Mike Bloomfield - seinerzeit zusammen mit Paul Butterfield auf der Bühne, hielt sich für den schärfsten Gitarristen seiner Zeit - und musste beeindruckt zugeben, dass er in Hendrix seinen Lehrmeister gefunden hatte. Ein Jahr lang, so schilderte er nachseiner ersten begegnung mit Hendrix, wollte er keine Gitarre mehr anfassen...

Nach dem der frühere
ANIMALS-Bassist Chas Chandler ihn gehört hatte, überzeugte er Hendrix, nach England zu kommen, um ihn dort zum Star zu machen. Dort brachte er ihn mit Noel Redding und Mitch Mitchell, zwei jungen englischen Begleitmusikern zusammen - die prompt den Look von Hendrix mit gekräuselten Haaren und exotischer Kleidung annahmen. Als Jimi Hendrix Experience erzielten sie 1966/67 einige Hits, so zB "Hey Joe" und "All along The Watchtower"...

Dann, nach einigen verunglückten AuftrittenzB als Vorgruppe der
MONKEYS, - was nicht wundert, wenn man die Jungs der Bands so vergleicht... -  folgte das Festival von Monterey, die Single "Purple Haze" sein Album"Are You Experienced?"

Legendär sein Auftritt in
Woodstock mit "Star Spangled Banner" und "Purple Haze". Wahren US-Patrioten haben sich bei dem Vietnam-Krieg-geprägten Verriss der US-Hymne die Fußnägel aufgerollt. ...


Drogengeschichten prägten das Leben des auf der Bühne wilden und im Alltag unzufriedenen, zurück gezogenen Hendrix, nach seinen eigenen Worten hatte er früher einige leichte Drogen konsumiert, jetzt aber nicht mehr. Das Gegenteil war eher der Fall. Das Drogenimage wurde er nie los, nachdem er im Mai 1969 in Toronto am Flughafen wegen Heroinbesitzes verhaftet worden war. Er konnte indes seine Unschuld beweisen, da ein Fan ihm den Stoff gegeben und er das Zeug in den Koffer geworfen hatte, ohne nachzusehen, was es war.

Nach Auflösung der EXPERIENCE verkroch er sich im Sommer 1969 im Hinterland New Yorks und experimentirte mit einigen Musikern - die beim Woodstock-Festival teils mit auf der Bühne standen.

Nach Woodstock gründete er die
Band of Gypsies - ein Konzept wie Experience, aber mit schwarzen Elementen.


Hier eines seiner letzten Konzerte am 04. September 1970 in Berlin: Red House ...


Am Morgen des 18.09.1970 war Hendrix in London im Schlaf nach einer Barbirutatvergiftung an Erbrochenem erstickt.

M.Kupfer

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  • Ich bin als Rechtsanwalt tätig, habe Familie und stehe mitten im Leben, wie man so sagt. das bringt manch Chaos mit sich... aber zum Glück auch Zeit für diese Themen: Gesellschaft, Politik, Independent- und Rock,Geschichte, Kultur, Sport, "grüne"
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